Der Arzt am Leib

Die Zeit

Apples neue Digitaluhr und alle Smartphones werden jetzt zu Instrumenten für die komplette Überwachung des eigenen Körpers.

„Eine Sache noch!“ In der Manier seines legendären Vorgängers Steve Jobs präsentierte der Apple-Chef Tim Cook am Dienstag unter großem Brimborium das neueste Produkt der Firma: die Armbanduhr Apple Watch. Der lange erwartete Zeitmesser soll nicht nur ein weiteres technisches Spielzeug sein. Vielmehr soll er „vielen Menschen helfen, bessere Tage und ein gesünderes Leben zu leben“.

Dieses bessere Leben erkauft sich der Besitzer, indem er sich einer permanenten Protokollierung seiner Aktivitäten unterwirft. Ununterbrochen messen Sensoren in der Uhr seinen Puls, zählen jeden seiner Schritte und die Treppenstufen, die er erklommen hat. Eine Fitness-App sagt ihm jeden Tag, ob er sein Soll für das gesunde Leben erfüllt hat. Und sämtliche Daten werden in eine Anwendung namens Health App auf dem iPhone gespeist, die auch Gesundheitswerte aus anderen Apps erfasst und so ein umfangreiches persönliches Vitalprotokoll erstellt.

Wenn Apple sich einem neuen Feld zuwendet, dann ist das ein Zeichen dafür, dass dort große Veränderungen anstehen. Bei der digitalen Musik war das so, bei Tablet-Computern und natürlich beim Smartphone als persönlichem Universalgerät, das neben einem Telefon auch Walkman, Kalender, Adressbuch, Chatroom und Nachschlagewerk ist.

Jetzt rücken das Smartphone und tragbare Gadgets uns mehr auf den Pelz als je zuvor. Außer Apple setzen auch Google und Samsung darauf, das Handy zur Sammelstelle persönlicher Gesundheitsdaten zu machen

Dazu ein Interview mit dem Berliner Arzt Markus Müschenich, Vorstand des Bundesverbands Internetmedizin:

„Eine App kann wirken wie ein Medikament“

Akademische Nomaden

Die Zeit

Sieben Studienorte in vier Jahren. In San Francisco startet die erste Eliteuni, die nur online lehrt.

Eine Studentin wie Alisha Frederiksson wünscht sich wohl jede Universität. Die 19-Jährige wurde in Ungarn geboren, der Vater ist Schwede, die Mutter Chinesin. Sie ging im kanadischen Vancouver zur Schule, ihren Abschluss machte sie im indischen Pune, wo sie die letzten beiden Schuljahre am internationalen United World College verbrachte. In der Zeit gründete sie auch ihr erstes Unternehmen: Es nennt sich Seema, ein soziales Projekt mit indischen Frauen, die nach ihren Entwürfen Schmuck herstellen, der dann international vertrieben wird. Die Einnahmen kommen der örtlichen Gemeinschaft zugute.

Ihre Universität hätte sich Alisha fast frei auswählen können. Die New York University Shanghai, an der man in den USA und China studiert, hatte sie bereits angenommen, mit einem vollen Stipendium. Aber Alisha Frederiksson entschied sich, an einem Bildungsexperiment teilzunehmen: Sie gehört zur Pilotklasse der ersten 33 Studierenden, die am kommenden Montag in San Francisco ihr Studium an der Minerva-Universität aufnehmen. Wenn das Experiment gelingt, wird sie am Ende ein Diplom in den Händen halten, um das sie junge Menschen in aller Welt beneiden dürften. Wenn es schiefgeht, endet das Projekt in einer wirtschaftlichen und bildungspolitischen Pleite

ZEIT Akademie „Mathematik – Menschen, Rätsel und Beweise“

Lassen Sie sich den Einfluss der Mathematik auf Ihren Alltag erklären: Wie findet man den kürzesten Weg von A nach B? Ist Mathematik auch Kunst? Welche Bedeutung hat sie für die Technik? Welche Persönlichkeiten beeinflussen diese Wissenschaft? Und welche ungelösten Fragen existieren bis heute?

Von Pythagoras bis hin zu modernen Rästeln: In 11 spannungsreichen Lektionen erhalten Sie einen Einblick in die großen Fragen der Mathematik des 20. und 21. Jahrhunderts. Anschaulich erläutert Prof. Dr. Günter M. Ziegler von der Freien Universität Berlin die bunten Facetten und Dimensionen dieser faszinierenden Wissenschaft.