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Erfinden am Fließband

Die Zeit

Nathan Myhrvold, einst Vordenker von Microsoft, erzeugt in seiner Firma systematisch kreative Ideen – und versucht sie zu verkaufen.

DIE ZEIT: Beim Erfinden geht es um Kreativität und Spontanität – kann man das planen?

Nathan Myhrvold: Es gibt diese Vorstellung, dass eine Erfindung wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt. Das passiert tatsächlich manchmal. Aber man kann die Kreativität auch fördern, indem man einen Haufen schlauer Leute mit unterschiedlichem Hintergrund in einem Raum versammelt und sie zu neuen Ideen stimuliert. Leute, die gar nicht ahnen, dass sie etwas zum Thema beizutragen haben, wissen häufig tatsächlich etwas Relevantes. Stellen Sie sich vor, man will eine Brücke über eine Schlucht bauen. Wenn Sie schon die ganze Brücke entwickelt haben, ist das kein Problem, aber das ist sehr selten. Tatsächlich baut man Brücken, indem man kleine Stücke zusammenfügt. Genau so verlaufen unsere Erfindungssitzungen. Jemand sagt: »Also, ich kann von hier bis da kommen.« Und dann kommt jemand anderes und sagt: »Also ich kann von da aus weiterbauen.«