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Lobbyisten gegen esoterische Umtriebe

Die Zeit

Brauchen kritische Denker eine Kampforganisation gegen Abstruses? In Berlin treffen sich Skeptiker zu einem Weltkongress. Ein Interview mit Martin Mahner dem Leiter des Zentrums für Wissenschaft und kritisches Denken der deutschen Skeptikerorganisation GWUP.

DIE ZEIT: Was darf sich der Leser unter einem Skeptiker vorstellen?

Martin Mahner: Wir müssen zwei Begriffe unterscheiden: Es gibt zum einen die philosophischen Skeptiker, die auf die Antike zurückgehen. Das waren Leute, die die reale Welt für grundsätzlich unerkennbar gehalten haben. Wir dagegen verwenden den Begriff eher wie in der Alltagssprache – wir sind bei vielen Dingen vorsichtig und sagen: Moment mal, stimmt das denn überhaupt, was da behauptet wird? Dieser Skeptizismus steht auf der Basis des wissenschaftlichen Weltbildes.

ZEIT: Da haben Sie ja in letzter Zeit Gesellschaft bekommen, etwa durch die „Klimaskeptiker“ und die „Evolutionsskeptiker“.

Mahner: Das ist aus unserer Sicht natürlich ein Pseudoskeptizismus – da werden wohletablierte Dinge aus übergeordneten Interessen heraus bezweifelt