Vincent Bevins: „If We Burn“
Ein Buch über das Jahrzehnt der Massenproteste – und warum fast alle von ihnen im Sand verliefen.
Es fing an mit dem Arabischen Frühling im Jahr 2010. Übers Internet organisierten sich Demonstrierende und stürzten manchmal ganze Regierungen. In Tunis, Istanbul, São Paolo und Honkong gingen Millionen auf die Straße. Aber meist folgte die Ernüchterung, der dauerhafte Erfolg blieb aus. In seinem Buch If We Burn, zu Deutsch “Wenn wir brennen”, beschreibt der amerikanische Journalist Vincent Bevins die bewegten Jahre zwischen 2010 und 2020.
Neue Initiative gegen die Praxis der „Legacy Admissions“
An vielen US-Elitehochschulen werden die Kinder von Alumni bevorzugt zugelassen. Das, behaupten Kritiker, zementiert die soziale Schieflage im Bildungssystem. Dagegen protestieren Studierende und Hochschullehrer, und in Kalifornien ist sogar ein Gesetz gegen diese Praxis in Vorbereitung.
Die Rhythmen der Welt
Jede menschliche Kultur hat Musik, und (fast) jede Musik hat Rhythmus. Wie unterscheidet sich das Rhythmusgefühl der Menschen in aller Welt? In einer Musikszene für den Deutschlandfunk stelle ich eine interessante neue Studie vor.
Das Manuskript zur Sendung kann man herunterladen.
Ted Conover: „Cheap Land Colorado. Überleben am Rand der USA“
Bei „Aussteigern“ denkt man vielleicht an Menschen, die sich von der Zivilisation zurückziehen, weil sie im Einklang mit der Natur leben wollen.
In Ted Conovers Buch „Cheap Land Colorado“ geht es um einen anderen Menschenschlag: Leute, die sich das Leben in der Stadt nicht mehr leisten können (oder auch von der Polizei gesucht werden) und sich in der Prärie ein billiges Grundstück kaufen und dort in einer Hütte oder einem Trailer hausen. Der Autor hat sich unter diese Menschen gemischt und ein faszinierendes Buch über eine selten beleuchtete Seite der USA geschrieben. Ich hab’s für „Andruck“ beim Deutschlandfunk gelesen und mit dem Autor gesprochen.
Mathematik in Zeiten von KI – Beweise vom Chatbot
Beweise sind die Bausteine, aus denen die Mathematik ihre Gedankengebäude errichtet. Nur was mit streng logischen Argumenten belegt ist, wird akzeptiert. Aber komplizierte Beweise können fehlerhaft sein und sind schwer zu überprüfen.
Nun können Computerverfahren Beweise auf ihre Richtigkeit checken. Bald werden KI-Systeme selbst Beweise vorschlagen und vielleicht die großen mathematischen Rätsel lösen. Doch wird diese Beweise dann noch jemand nachvollziehen können?
Das Manuskript zur Sendung kann man herunterladen.
Unter Naziverdacht: Deutsche Internierte in den USA im Zweiten Weltkrieg
In den USA wurden im Zweiten Weltkrieg Bürgerinnen und Bürger feindlicher Staaten umgesiedelt und in Lager gesteckt. Man fürchtete sich vor faschistischer Propaganda und Untergrundarbeit.
Die Leiden der japanischen Bürger, vor allem in Kalifornien, sind gründlich aufgearbeitet worden, fast jedes Kind lernt in der Schule davon. Aber die Maßnahmen betrafen auch Italiener – und Deutsche. Deren Geschichte kennt kaum jemand. Ich habe eine der letzten Überlebenden in Santa Cruz in Kalifornien getroffen.
Fake-Fleisch – ein Affront gegen die Natur?
Fleisch in Massen, ohne Tiere zu töten: Die Entwicklung von In-vitro-Fleisch geht voran, marktreif ist es nicht. Politiker versuchen, das Produkt direkt zu verbieten.
Wie groß muss die Angst vor einem neuen Produkt sein, wenn man es verbieten will, bevor es überhaupt marktreif ist? Die Landwirtschaftsminister von Österreich, Frankreich und Italien haben im Januar einen entsprechenden Vorstoß im EU-Ministerrat Landwirtschaft gemacht. Es geht um … ja, wie nennt man es überhaupt? Je nach Interessenlage ist die Rede von Laborfleisch, In-vitro-Fleisch oder kultiviertem Fleisch.
Die Idee dahinter ist schnell erklärt: …
Die Geschichte von der 1,7-Millionen-Dollar-Toilette
Wie teuer darf ein öffentliches Toilettenhäuschen sein? In San Francisco sorgte ein Bauprojekt für Schlagzeilen. Am Ende wurde das Klo billiger – aber die Bürokratie wuchert weiter.)
„Noe Valley, Applaus für unsere Nicht-1,7-Millionen-Dollar Toilette!“, rief Leslie Crawford, die zur Organisation der lokalen Händler gehört, und die Umstehenden jubelten.
Noe Valley ist ein gutsituierter Stadtteil von San Francisco mit hübschen viktorianischen Häusern, Bioläden und einem kleinen Platz, auf dem jede Woche ein Markt stattfindet. Dort steht auch das rote Toilettenhäuschen, das im April seinen Betrieb aufnahm.
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