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Das Auto aus dem Drucker

Zeit Online

Der Unternehmer Kevin Czinger hat in San Francisco ein neuartiges Leichtbaufahrzeug vorgestellt. Damit will er nicht weniger als die Autoindustrie umwälzen.

Batterien sind eine dreckige Angelegenheit. Nicht für den stolzen Besitzer eines elektrisch betriebenen SUV, der mit einem sogenannten Nullemissionsauto sein Umweltbewusstsein demonstriert. Aber in China, wo die Energiespeicher dafür produziert werden, ist die Luft 40-mal so dreckig, wie sie nach westlichen Standards sein dürfte.

Kevin Czinger wurde das bewusst, als er seinen Sohn ins chinesische Harbin schickte, als Mitarbeiter in eine Fabrik seiner einstigen Firma Coda Automotive. Wie stark ein Auto die Umwelt belastet, hängt nicht nur von der Energie ab, die es beim Fahren verbraucht. Ein Auto muss gebaut werden unter Einsatz von Rohstoffen. Um es fahrbereit zu machen, muss man entweder Öl fördern und raffinieren oder eben Batterien produzieren. Die Umweltbelastung, die schon entstanden ist, bevor das Auto einen einzigen Kilometer gefahren ist, kann man oft nicht mehr gut machen, auch wenn der Wagen noch so sauber fährt.

Deshalb konnte Czinger am Mittwoch auf der Solid-Konferenz in San Francisco einen Sportwagen präsentieren, der mit einem 700 PS starken Verbrennungsmotor in zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt – und trotzdem nach seiner Aussage eine bessere Ökobilanz hat als jedes Elektrofahrzeug

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Die Zeit

Christoph Drösser fährt den VW Tiguan Sport & Style 2.0 TSI.

Ich gebe es zu, ich fahre gerne SUVs. Ich mag die hohe Sitzposition, sie gibt mir das Gefühl, Herr der Verkehrslage zu sein, und wirkt sich beruhigend auf meine Fahrweise aus. Gelassen gewähre ich Rasern den Vortritt, surre unter Einhaltung aller Tempolimits durch die Stadt und übers Land. Ich nehme an, dieser beruhigende Komfort ist der Grund, warum die hochbeinigen Offroader auch bei den jungen Müttern in den Besserverdienervierteln der Großstädte so beliebt sind. Die Hersteller tragen dem Rechnung, indem sie kompakte SUV-Modelle anbieten, die auf Kuhfänger, außen montierte Ersatzräder und anderes Safari-Gepränge verzichten, selbst der Allradantrieb ist optional. »Schön zu wissen, man könnte«, wirbt VW für den neuen Tiguan – aber man will ja eigentlich gar nicht.

Doch SUVs gelten als Spritfresser. Und weil mein alter Schweden-Kombi aufgrund seines Verbrauchs nun wirklich sein links-alternatives Image nicht mehr verdient, soll der nächste Wagen deutlich weniger schlucken. Kommt der Tiguan infrage, den VW gerade einem eher kosmetischen Facelift unterzogen hat?