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Die Freiheit der verhüllten Frau

Zeit Online

Sind Miniröcke wirklich fortschrittlich? Eine Ausstellung muslimischer Mode hinterfragt das westliche Modediktat: Auch die Bedeckung des Körpers kann befreiend wirken.

Wenn sie ihre Kinder zum Fußballtraining fährt, zieht sie Jeans, T-Shirt und Jogginghosen an – die Alltagskleidung echter Soccer Moms. Aber Saba Ali, eine an der San Francisco Bay lebende pakistanischstämmige Amerikanerin, trägt dazu den Hidschab. Und betont, dass sie sich gegen den Willen ihres Vaters dazu entschlossen hat. „Das ist das Gegenteil der allgemeinen Vorstellung, dass der Vater, Bruder oder Ehemann der Frau vorschreibt, sich zu verhüllen“, sagt sie. „Es ist meine eigene Entscheidung gewesen, und bei allen meinen Freundinnen und Bekannten war es genauso.“

Saba Ali kennt viele Arten, das Kopftuch zu binden – und hat den Hidschab deswegen nun auch an Kleiderpuppen in einer Ausstellung des de Young Museum in San Francisco drapiert. Contemporary Muslim Fashions setzt die Mode in den Plural. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass man mehr als eine Milliarde islamischer Frauen, die sich gemäß ihrer Religion und Kultur kleiden wollen, nicht über einen Kamm scheren darf. Und dass die islamischen Kleidungsregeln ziemlich vielfältig ausgelegt werden und nicht einfach nur die Körper der Frauen mit Schleiern, Kopftüchern und langen Gewändern möglichst unsichtbar machen wollen 

Mein Radiobeitrag dazu auf SRF2 (ab ca. 24:30)