Autor: cd
Flammende Teufelswinde in der Regenzeit
Zeit Online
Wieder brennt es gewaltig in Kalifornien. Dabei ist die Saison schon vorbei. Während auch Stars wie Beyoncé flüchten, fragen sich viele: Ist das jetzt der Klimawandel?
Vielleicht ist es für viele tröstlich, zu wissen, dass die Naturgewalten auch vor Promis wie Jay Z, Beyoncé und Rupert Murdoch nicht haltmachen. Das Nobelviertel Bel Air in Los Angeles geriet in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen, weil dort einige Häuser Opfer der Flammen wurden. Viel schlimmer aber wüten die Brände nordwestlich von Los Angeles, in den Küstenstädten Ventura und Oxnard. Etwa 300 Häuser brannten nieder, Siedlungen, in denen rund 200.000 Menschen leben, wurden evakuiert …
Allzu griffig zugespitzt
Die Zeit
Wie viele Menschen starben aufgrund des Dieselskandals? Die Frage sorgt für Streit unter Statistikern.
Der VW-Abgasskandal hat Menschenleben gekostet. 500 Deutsche sind vorzeitig gestorben, weil Volkswagen bei den Abgaswerten geschummelt hat und die Dieselfahrzeuge der Firma mehr Schadstoffe ausstießen als erlaubt. Das jedenfalls steht in einer wissenschaftlichen Arbeit, die im März in der Zeitschrift Environmental Research Letters erschien. Diese Veröffentlichung steht nicht allein: In den USA hat Volkswagen 59 vorzeitige Todesfälle auf dem Gewissen, berichtete vor zwei Jahren dieselbe Zeitschrift. Sogar für Kalifornien hat ein Forscherteam die Zahlen berechnet: Dort starben zwölf Bewohner zwischen 2009 und 2015 zu früh, weil VW-Fahrzeuge die Luft verpesteten …
Unwiderstehlich
Die Zeit
Was die magische Anziehungskraft des Smartphones im Straßenverkehr bedeutet
Jeder weiß, wie gefährlich es ist, aber die meisten tun es trotzdem. Piept das Smartphone, kann kaum jemand dem Reflex widerstehen, sofort nachzuschauen, was für eine Nachricht da angekommen ist, auch nicht am Steuer. Und das hat Folgen: Mindestens 300 Deutsche sterben jährlich, weil ein Autofahrer nicht die Finger (und vor allem die Augen) vom Handy lassen konnte. Das sind mehr als jene rund 250 Todesopfer, welche auf Alkohol am Steuer zurückzuführen sind. Das Smartphone, sagen Experten deshalb, ist in den zehn Jahren seiner Existenz zum Unfallrisiko Nummer eins geworden …
Junges Blut gegen Altersdemenz
Deutschlandfunk
Spritzt man alten Mäusen Blut junger Artgenossen, finden sie besser durch Labyrinthe. Diese Beobachtung testen zwei Forscher in den USA derzeit auf Tauglichkeit als potenzielle Abhilfe gegen Altersdemenz bei Menschen – und fühlen sich durch eine erste Studie bestätigt.
„Blut ist ein ganz besonderer Saft“, sagte Mephistopheles in Goethes „Faust“ und ließ diesen den Teufelspakt mit Blut unterschreiben. Blut ist das Elixier des Lebens, dachte sich auch Anfang des 17. Jahrhunderts die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory, die angeblich junge Frauen töten ließ, um in ihrem Blut zu baden. Sie erhoffte sich, davon wieder jünger zu werden. Wirklich teuflisch.
Ganz so brutal ist der Schweizer Forscher Tony Wyss-Coray, der im kalifornischen Stanford forscht, bei seinen Experimenten nicht vorgegangen. Aber ein bisschen makaber waren die auch: Der Mikrobiologe nähte Mäuse paarweise zusammen, immer eine junge und eine alte Maus, so dass sie einen gemeinsamen Blutkreislauf hatten. Parabiose nennt man das. Die Folge: Bei der alten Maus, die schon Zeichen von Demenz zeigte, bildeten sich neue Hirnzellen …
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Ziffern der Zärtlichkeit. Die nackte Wahrheit über die Liebe in Deutschland
Focus
Wir schwärmen von Romantik und sehen gern Pornos, wir bestehen auf Treue und gehen doch fremd. Eine große Umfrage zeigt: Die Deutschen lieben tolerant. Die sexuelle Revolution ist vollzogen.
Eine hohe Meinung vom Liebesspiel seiner Landsleute lässt der bekannteste deutsche Sexualwissenschaftler nicht erkennen. Volkmar Sigusch, 77, Psychiater, langjähriger Institutsleiter und Autor zahlreicher einschlägiger Bücher, sprach 2015 vom „Coitus germanicus simplex“. Er beklagte öden Karnickelsex – „rein, raus, fertig“. Im Land herrsche libidinöses Elend mit „aufgepeitschten Nerven, enttäuschter Liebe und unendlicher Einsamkeit“. Es sei ein Trauerspiel. …
Die Feuerwalze kam aus dem Nichts
Zeit Online
Nie zuvor in der Geschichte hat Kalifornien schlimmere Brände erlebt. Dabei ist der US-Bundesstaat Flammen gewohnt. Drei Faktoren ließen das Feuer nun katastrophal wüten.
So schöne Sonnenuntergänge wie in den vergangenen beiden Tagen hat San Francisco lange nicht erlebt. Glutrot hing die Sonne in den Abendstunden über der Stadt, eine fast unnatürlich erscheinende Färbung. Ursache für das Naturschauspiel sind die Aschepartikel in der Luft. Die kalifornische Metropole, sonst bekannt für die kühle Meeresbrise, die vom Pazifik weht, verzeichnet seit Tagen eine Luftqualität wie Peking. Die Schulkinder dürfen in der Pause nicht draußen spielen, es sind weniger Radfahrer auf den Straßen zu sehen, Gesichtsmasken sind ausverkauft …
Wir Deutschen und die Liebe
In seinem neuen Buch widmet sich Christoph Drösser zusammen mit dem Forschungs- und Datenanalyse-Unternehmen YouGov auf ebenso fundierte wie unterhaltsame Weise der Frage, wie es mit Liebe, Lust und Leidenschaft in unserem Land bestellt ist.
·Ein Gefühl namens Liebe: alles über die nicht (nur) sexuelle Zuneigung zwischen Menschen …
·Wie zwei sich finden: Was uns am anderen anzieht …
·Das erste Mal: der erste Sex, One-Night-Stands, Verhütung …
·Partnerschaft: Treue, Vertrauen, Liebesbeweise, Fernbeziehungen, Monogamie …
·Hardcore: Sex in allen Variationen …
·Gleichgeschlechtliche Liebe: Was ist bei Homosexuellen anders? Wie sehen sie die anderen?
·Solo-Sex: Pornos, Selbstbefriedigung, das Bild des eigenen Körpers …
·Das Ende der Liebe: Wenn Beziehungen in die Brüche gehen …
Die dem Buch zugrundeliegende, innovative Datenanalyse von YouGov gibt einzigartige Einblicke in das Liebes- und Sexleben der Deutschen. Die YouGov-Datenbasis umfasst repräsentative Antworten von mehr als 70.000 Menschen in ganz Deutschland.
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Ich ist jemand anderes
Die Zeit
Viermal ließ unser Autor seine Persönlichkeit analysieren – mit Hilfe verschiedener Psychotests. Demnach ist er neurotisch und offen zugleich. Kann das sein?
„Sie wissen alles über uns!“ An solche Sprüche haben wir uns gewöhnt. Und wir bemerken die Anzeichen: Wenn die Werbung für ein Produkt uns durch das Internet verfolgt, selbst wenn wir die Ware schon gekauft haben. Wenn auf Googles Stadtplan Restaurants hervorgehoben werden, in denen wir vor Monaten gegessen haben und von denen wir Google nichts erzählt haben. Wenn Amazon uns sagt, was wir kaufen oder lesen sollten, weil es glaubt, unseren Geschmack zu kennen.
Unser Denken ist längst sichtbar. Es ist durchaus möglich, aus den digitalen Spuren, die wir hinterlassen, Rückschlüsse auf unser Wesen zu ziehen. Dabei geht es nicht um peinliche Partyfotos, die wir leichtsinnig auf Facebook gepostet haben, oder um einen Kommentar, mit dem wir jemandem einmal richtig die Meinung sagen wollten.
Selbst wer sich bemüht, im Netz nichts über sich zu verraten, gibt jede Menge Informationen preis. Die daraus abgeleiteten Psycho-Analysen können nicht nur dazu benutzt werden, uns noch passendere Werbung zu präsentieren. Sie beeinflussen auch unsere Chancen, einen Kredit zu bekommen oder zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Sie sollen dabei helfen, radikale Wichtigtuer von Terroristen zu unterscheiden. Und sie vermögen sogar, behaupten ihre Macher, potenzielle Selbstmörder online zu identifizieren und ihnen Hilfe anzubieten …
Magische Soße
Deutschlandfunk-Feature
Haben Anzeigen, die auf die Psyche einzelner Wähler zugeschnitten waren, die US-Präsidentschaftswahlen entschieden? Vor einigen Monaten wurde das in Presseberichten behauptet. Auch wenn Vieles übertrieben war – die Verfahren gibt es.
Algorithmen protokollieren, wie wir uns im Netz bewegen und ziehen daraus ihre Schlüsse. Der Stanford-Forscher Michal Kosinski ist der prominenteste Vertreter der digitalen Psychometrie, mit deren Methoden wir ständig analysiert werden – auch wenn wir nichts davon merken. …