Kultur

Als die Mäuse ausgingen
Zum dem Thema habe ich auch ein Radiofeature für SWR2 Wissen produziert.
Dass es Disney 100 Jahre nach seiner Gründung noch gibt, grenzt an ein Wunder. Mehrfach stand der Konzern am Rand der Pleite.
Disneyland, der Vergnügungspark im Süden Kaliforniens, an einem Wochenende im September. Tausende spazieren die Main Street USA entlang, auf die jeder Besucher als Erstes geleitet wird. Vor allem Familien mit Kindern, die meisten mit Mausohren oder anderen Disney-Accessoires ausgestattet. Aber an diesem Tag sieht man auch auffällig viele Menschen in roten T-Shirts. Damit weisen sie sich als Besucher der „Gay Days“ aus – Schwulen- und Lesbentage im zuckersüß-spießigen Ambiente einer amerikanischen Kleinstadt um die vorletzte Jahrhundertwende.
Man könnte das als einen Kommentar zu dem Streit sehen, den der Disney-Konzern gerade am anderen Ende der Vereinigten Staaten, in Florida, mit dem republikanischen Gouverneur Ron DeSantis austrägt: Disney hatte das von DeSantis initiierte Gesetz kritisiert, dem zufolge in Schulen bis zur dritten Klasse nicht über Homosexualität gesprochen werden darf. Daraufhin strich DeSantis dem Konzern steuerliche Privilegien in Florida. Der wiederum konterte mit einer Klage und stoppte ein Immobilienprojekt, das 2000 Menschen in Florida Arbeit gegeben hätte.
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