Die Zeit
Die globalen Datennetze gelten als Quell überströmender Information. Aber was kann man dort wirklich finden? Ein kleine Suche in der Praxis.
Die Datennetze dieser Welt versprechen vor allem eins: Informationen auf Tastendruck. Als privater Anwender braucht man nur einen Computer, ein Modem, das die Maschine mit dem Telephonnetz verbindet, und schließlich irgendeine Zugriffsberechtigung auf den Datenraum – und schon warten Megabytes, Gigabytes, Terabytes von Daten darauf, abgeholt zu werden. So versichert es der Netzmythos.
Das reizt dazu, die Probe aufs Exempel zu machen. Mit einer alltäglichen Fragestellung, nicht einem jener Computerprobleme, bei denen die Netze traditionell übersprudeln vor Hilfe.
Mein fiktives Problem: Gäste werden erwartet, und sie sollen ein schmackhaftes Abendessen bekommen. Angenommen, alle Vorräte an Kochbüchern, Kochdisketten und Koch-CD-ROMs sind kürzlich einem Küchenbrand zum Opfer gefallen; ich muß mich digital inspirieren lassen. Was liefert die Online-Welt an Rezepten? weiterlesen
Jeden Morgen bringt der Briefträger mir unfreiwillige Bilderrätsel ins Haus. Eine Hochschule hat zu vermelden, daß Professor Hinterhuber einen Ruf nach Clausthal-Zellerfeld erhalten hat – und tut das in der Aufmachung eines Boulevard-Blattes. Ein Freund gibt seine Vermählung bekannt – und die Einladung sieht aus wie eine Todesanzeige. Die Gewerkschaft verschickt ihre Mitgliederzeitung – sie gleicht einem vierfarbig gedruckten Zeitgeist-Magazin.