Autor: cd

„Der Einfluss der russischen Tweets war, wenn überhaupt, begrenzt“
Wurde Donald Trump nur dank russischer Trolle US-Präsident? Das greife als Erklärung zu kurz, sagen einige Forscher. In einer Studie fanden sie dafür keine Anhaltspunkte.
Dass Donald Trump im Jahr 2016 zum US-Präsidenten gewählt wurde, lag auch daran, dass russische Akteure über Anzeigen und Social-Media-Posts die Wählerschaft beeinflusst hatten – das ist jedenfalls der Tenor ganzer Bücher zum Thema. Tatsächlich wiesen Forscher immer wieder nach, dass es groß angelegte Anstrengungen aus Russland gab, in sozialen Netzwerken Stimmung für Trump und gegen Hillary Clinton zu machen.
Schwieriger zu messen ist, wie groß der Einfluss der russischen Trollbotschaften tatsächlich war. Schon seit einiger Zeit gibt es Hinweise aus der Forschung, dass ihre Wirkung eher überschätzt wurde. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Fachmagazin „Nature Communications“, kommt nun ebenfalls zu dem Ergebnis: Die russischen Anstrengungen bei Twitter hatten so gut wie keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis.
Jan Zilinsky ist einer der Autoren der Studie. Der aus der Slowakei stammende Ökonom arbeitet an der School of Social Sciences & Technology an der TU München. Dort beschäftigt er sich mit der Frage, wie die Meinungsbildung von Bürgerinnen und Bürgern beeinflusst wird …
Dazu habe ich auch einen Radiobeitrag beim Deutschlandfunk gemacht.

Klänge vom Feinsten – was ist guter Musikgeschmack?
Erwarten Sie keine Liste von Musiken, die Sie hören müssen, um sich das Prädikat „guter Geschmack“ zu verdienen. Kein ernsthafter Musikexperte glaubt heute noch an einen verbindlichen Kanon der guten Musik. Aber wie lässt sich der Klangsinn schärfen?
Ein Radiofeature für die „Musikszene“ im Deutschlandfunk.

Ehrfurcht, Demut, Staunen – Warum wir uns tief berühren lassen
Ein Blick auf das Panorama der Alpen, der Sternenhimmel über uns in einer klaren Nacht, die Raumerfahrung in einer Kathedrale wie dem Kölner Dom – in solchen Momenten empfinden viele Ehrfurcht vor der Größe dieser Phänomene und fühlen sich gleichzeitig ganz klein.
Menschen erleben diese Situationen seit Jahrtausenden, aber erst in den letzten 20 Jahren haben Psychologinnen und Hirnforscher begonnen, sie systematisch zu erforschen. Ehrfurchts-Erfahrungen machen uns klar, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und können in Gesellschaften den Gemeinsinn stärken.
Ein Radiofeature für SWR2 Wissen.

Kreative Maschinen
Künstliche Intelligenz verändert auch die Künste. GPT-3 schreibt Texte, Dall-E2 malt Bilder – und es gibt Algorithmen, die komponieren, improvisieren und neue Sounds kreieren. Ein Feature über Musik und Künstliche Intelligenz.

Wie ein Begriff nach Deutschland kam
Adrian Daub ist Literaturprofessor in Stanford. In seinem Buch Cancel Culture Transfer geht er der Geschichte dieses Begriffs nach – und klärt auf, wie dieser von konservativen Kreisen propagierte Begriff seinen Weg in die deutschen Feuilletons gefunden hat.
Für das Magazin „Andruck“ beim Deutschlandfunk habe ich das Buch rezensiert.
Ein ausführlicheres Interview, das ich mit Adrian Daub geführt habe, kann man bei den Riffreportern lesen.

Indianer in den USA
Es gibt in den USA ein neues Indianer-Selbstbewusstsein. Vertreter von indigenen Stämmen fordern die Anerkennung ihrer Geschichte und wollen die indianische Kultur vor dem Untergang bewahren. Währenddessen hat die deutsche Geschichte ein ganz eigenes Verständnis von „Indianern“.
Ein Radiofeature für SWR2 Wissen.

Lohnende Noten
Spotify und Co. bringen Musikerinnen und Musikern mit ihren Streams kein Geld ein, heißt es. Das stimmt nicht ganz – ein Überblick in Grafiken. Infografik: Tobias Beck

Cancel Culture an US-Unis – Bedrohen Aktivisten die Wissenschaftsfreiheit?
“Cancel Culture” hat in wenigen Jahren eine steile Karriere erlebt und ist auch nach Deutschland übergeschwappt. Doch ist die Freiheit der Rede und der Wissenschaft wirklich in Gefahr?
Ein Radiofeature für SWR2 Wissen.

Der gute Cop
Gerard de Graaf hat an zwei großen EU-Digitalgesetzen mitgewerkelt. Nun schickt ihn die EU als Vertreter ins Silicon Valley. Was kann er dort bewirken?
Gerard de Graaf soll Techfirmen wie Google, Apple und Meta die europäische Regulierung der digitalen Märkte und Plattformen erklären. Im Idealfall soll er sie sogar dafür begeistern. So jedenfalls lautet die Arbeitsplatzbeschreibung des neuen EU-Repräsentanten in San Francisco …

Streit um den Zahlensinn
Zwei Philosophen behaupten, es gebe einen angeborenen Sinn für Zahlen – und lösen damit eine unerwartet hitzige Debatte aus.
Fünf Sinne habe der Mensch, sagt man gemeinhin, zum Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Wer einen siebten Sinn besitzt, gilt bereits als übersinnlich begabt. Dabei wurden inzwischen eine ganze Reihe weiterer Wahrnehmungsarten identifiziert. Und seit der Hirnforscher Stanislas Dehaene 1997 das Buch Der Zahlensinn veröffentlichte, ist auch von einem angeborenen Sinn für Quantitäten die Rede.
Aber kann man wirklich von einem „Sinn“ sprechen, der Zahlen erfasst, so wie wir eine Empfindung von heiß und kalt haben? Gibt es eine angeborene Fähigkeit, die das mühselige Abzählen von Dingen überflüssig macht? Um diese Frage dreht sich derzeit ein wissenschaftlicher Disput. Dabei geht es letztlich darum, ob Zahlen objektiv existieren oder ob sie eine kulturelle Erfindung sind, wie etwa das Schriftsystem oder Fahrradfahren.
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