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Leider gut

Die Zeit, 21.3.13

Wir sehen die Welt düsterer, als sie ist. Das liegt nicht nur an den Medien, sondern auch an unserer Psyche.

Der Welt, in der wir leben, geht es schlecht. Diesen Eindruck muss bekommen, wer die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage liest, die TMS Infratest für die ZEIT durchgeführt hat. Ob Ernährung, öffentliche Sicherheit, Gemeinsinn oder Gesundheitsversorgung: Die Mehrheit der Bundesbürger sieht dies alles im Niedergang begriffen. Drei Viertel der Befragten meinen, dass es den Menschen in den Entwicklungsländern immer schlechter gehe. Und sogar neun von zehn glauben, dass wir die Umwelt immer mehr verschmutzten.

Sieben der zehn pessimistisch formulierten Sätze, die wir ihnen vorlegten, fanden die Zustimmung der Befragten. Lediglich in den Kategorien Bildung, Demokratie und – wen wundert’s – Wirtschaft zeigen sich die Deutschen zurzeit relativ sorgenfrei.

Die Wahrheit ist: Der Welt geht es sehr gut! Wir leben nicht im Paradies, aber noch nie ging es den meisten Menschen auf der Welt so gut wie heute

 

Dazu:

Verbrechensrate: Von wenigen Delikten abgesehen sinkt die Zahl der Verbrechen jährlich.

Freiwilligenarbeit: Das freiwillige Engagement in der Gesellschaft ist ungebrochen.

Harvard für alle Welt

Die Zeit, 14.3.13

Das Internet revolutioniert die Bildung. Onlinekurse bieten die spannendsten Vorlesungen der berühmtesten Professoren an – weltweit und zum Nulltarif.

An den Universitäten von heute geht es zu wie vor 500 Jahren. Damals, vor der Erfindung des Buchdrucks, las ein Gelehrter aus einem der seltenen handgeschriebenen Bücher vor, und die Studenten kritzelten eifrig mit. Es gibt Fresken aus jener Zeit, die illustrieren, dass schon im Mittelalter Studenten in der letzten Reihe während der Vorlesung ihres Professors einnickten. Und auch heute kommt das gerne vor. Die Vorlesung ist nach wie vor die dominierende Lehrform, manchem Dozenten gelingt es dabei, sein jugendliches Auditorium zu fesseln und mitzureißen. Bei anderen macht sich das Gähnen breit: Das sind jene, die seit zehn Jahren die gleichen Vorträge herunterbeten und garantiert immer an denselben Stellen dieselben Scherze einbauen.

Diese Professoren bekommen jetzt Konkurrenz. Nicht durch eine ehrgeizige Neuberufung an der eigenen Hochschule, sondern durch Koryphäen aus dem Internet: Die Konkurrenz spricht nicht leibhaftig zu den Studenten, sondern über den Bildschirm. Ihr lauschen nicht nur die 200 angehenden Akademiker, die in einen Hörsaal passen, sondern 20.000 Hörer und mehr. Die Studenten sitzen auch nicht mehr in einem Hörsaal beisammen, sondern sind über die ganze Welt verteilt. In Lima und San Francisco, in Johannesburg und Moskau haben sie vor ihren Computerbildschirmen Platz genommen. Sie schauen sich das Unterrichtsvideo auch nicht alle gleichzeitig an, sondern jeder dann, wann er Lust hat. Hat er etwas nicht verstanden, spult er einfach zurück. So ist das Internet dabei, nicht nur das gesamte Kommunikationsverhalten auf dem Planeten zu revolutionieren, sondern auch die höhere Bildung

Musik nach Zahlen

Die Zeit, 21.2.13

Vor 30 Jahren wurde der Midi-Standard veröffentlicht. Bis heute gibt er der gesamten Musikwelt den Takt vor.

Man stelle sich vor, auf einen Computer würde heute das allererste Windows-Betriebssystem aus dem Jahr 1983 geladen. Mit diesem Programm aus der Computer-Steinzeit könnte kein moderner Rechner mehr arbeiten. Beim Midi-Standard, der ebenfalls 1983 erstmals präsentiert wurde, ist das anders. Diese universelle Sprache, mit der sich elektronische Musikinstrumente verständigen, wird bis heute unverändert von Musikern in aller Welt verwendet. Zeit für einen Geburtstagsgruß an die bahnbrechende Musiksoftware

Stimmt’s Baby?

Stimmt es, dass Männer während der Schwangerschaft ihrer Frauen zunehmen? Ist der Greifreflex tatsächlich so stark, dass Babys an einer Wäscheleine hängen bleiben könnten? Und können sie wirklich von Natur aus schwimmen? Christoph Drösser wendet sich in diesem Buch gemeinsam mit seiner Frau, der Fernsehautorin Andrea Cross, und dem stern-Cartoonisten Til Mette Alltagsmythen zu, die wir alle kennen: den ewigen Volksweisheiten rund ums Kinderkriegen. Unterhaltsam klären die Autoren uns in Texten und Cartoons darüber auf, welchen man vertrauen darf und welchen nicht.
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Der alltägliche Tod

Die Zeit, 22.11.12

Das Arsenal der privaten Schusswaffen in der Welt – und die Anzahl der Tötungsopfer pro Jahr

Wer an die Opfer von Waffengewalt denkt, der denkt meist an Krieg. Aber jedes Jahr werden auch Hunderttausende von Menschen durch eine der über 600 Millionen Waffen getötet, die in der Hand von Privatleuten sind. In den USA kommen auf 100 Einwohner fast 90 dieser Waffen, in Japan ist es weniger als eine. Wir zeigen die 50 Länder mit den größten Waffenarsenalen und stellen diesen die Zahl der Opfer vorsätzlicher Tötungdelikte (mit und ohne Schusswaffen) gegenüber. Damit sind etwa 95 Prozent der Waffen in Privatbesitz und 75 Prozent der Mordopfer weltweit erfasst.

Die Infografik als PDF

Ich sehe nichts, was du nicht siehst

Die Zeit, 8.11.12

Warum glauben kleine Kinder, sie wären unsichtbar, wenn sie sich die Augen zuhalten? Forscher haben das jetzt ergründet.

Kuckuck! Kinder lieben das Versteckspiel, und die kleineren unter ihnen lieben eine besondere Variante davon: Sie halten sich die Augen zu – und glauben, dass sie dann niemand sehen kann. Glauben sie das wirklich? Und wenn ja, woher kommt diese Fehlwahrnehmung? Britische Psychologen haben nun mit einer pfiffigen Serie von vier Versuchen gezeigt , dass die Kleinen nicht einfach dumm sind, sondern nur eine etwas andere Vorstellung von Sehen und Gesehenwerden haben als wir Erwachsene.  

Der Logikverführer

Kann ein Mensch ständig lügen? Ist «Sein oder Nichtsein» wirklich die Frage? Und wie findet man den optimalen Gebrauchtwagen? – Von der klassischen Logik bis zu ihren modernen Nachfolgern, von Beweistheorie und Mengenlehre bis zur fuzzy logic führt Bestsellerautor Christoph Drösser Sie in die Welt des richtigen Schließens ein. In spannenden und lehrreichen Geschichten vermittelt er zwanglos Grundlagen, Besonderheiten und Fallstricke. Dazu gibt es einen Überblick über die wichtigsten logischen und rhetorischen Fehlschlüsse,
mit dem Sie jede Talkshow durchschauen, und eine ganze Reihe pfiffiger logischer Knobeleien.
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