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Die Zukunft liegt in seiner Hand

PM Magazin

Kinogänger verdanken Syd Mead viel: Seine visionären Zeichnungen veredelten viele Science-Fiction-Filme zu Klassikern. EinGespräch über fliegende Autos, düstere Metropolen und … Wasserfarben.

Noch nie war Syd Mead auf einem Filmset, und mit 3-D-Programmen kennt er sich auch nicht aus – er ist jetzt 84, er schwört auf Filzstifte und Aquarellfarben. Dabeihaben seine Skizzen unser aller Bild von der Zukunft geprägt: »Star Trek«, »Tron«,»Aliens«–die Liste der Filme, für die Mead gezeichnet hat, ist lang. Berühmt wurde er für seine Visionen im Science-Fiction-Klassiker »Blade Runner« von 1982: Mead entwarf für diesen Film Straßenszenen eines düsteren, heruntergekommenen Los Angeles und entwickelte die pessimistische Vision eines totalitären Zukunftsstaats. DieseArbeit war eher ungewöhnlich für Mead: Normalerweise sind seine Entwürfe von unbeirrbarem Optimismus geprägt – glückliche Menschen leben in einer sauberen, von glitzernder Technik geprägten Welt. P.M.traf den Künstler inLosAngeles …

(Text leider nicht online)

Spielen mit der DNA

PM Magazin

Wie Biotech-Pioniere mit standardisierten Erbgutschnipseln das Leben neu konstruieren wollen– in Garagen und Volkslaboren.

Drew Endy ist nicht leicht zu finden. Auf dem Campus der Stanford-Universität suche ich nach der Zimmernummer im Bioengineering-Department, die er mir gegeben hat – finde aber nur ein großes Labor, in dem einige Studenten mit Pipetten und Glaskolben hantieren. Als der Professor nach ein paar Minuten auftaucht, führt er mich in einen rundum verglasten Besprechungsraum. In seinem grünen T-Shirt und mit Viertagebart wirkt er fast jungenhaft, trotz seiner 47 Jahre. Nicht das einzig Auffällige an diesem Mann. Drew Endy braucht kein repräsentatives Büro, denkt nicht in Hierarchien. Nicht in Bezug auf seine eigene Position, vor allem aber nicht, wenn es um sein Forschungsfeld geht: die synthetische Biologie. Unter diesem Namen fassen Experten Techniken zusammen, mit denen Organismen geschaffen werden, die es in der Natur bislang nicht gibt …

(Text leider nicht online)

Außer Kontrolle

Die Zeit

Was wir im Internet sehen? Das bestimmen Maschinen. Wie Zauberlehrlinge haben die Internetkonzerne eine Macht entfesselt, die sie nicht bändigen können.

An einem Tag im November hatte James Bridle die Nase voll. Der Künstler, der sich in seinen Werken viel mit der digitalen Welt beschäftigt, wollte eigentlich an seinem Buch arbeiten, das in diesem Jahr unter dem Titel New Dark Age erscheinen soll. Stattdessen schrieb er sich seinen Frust in einem Artikel von der Seele und stellte den Text auf die Website Medium. „Etwas stimmt nicht mit dem Internet“ lautete der Titel. Zwei Millionen Menschen haben den Beitrag bislang gelesen.

Bridle steht nicht im Verdacht, ein Technikfeind zu sein. Seit seinem 13. Lebensjahr nutzt der heute 30-Jährige das Internet; im Selbststudium hat er sich die Techniken beigebracht, mit denen selbstfahrende Autos funktionieren. Sein Zorn richtete sich auch nicht primär gegen mangelnden Datenschutz oder nervige Online-Werbung. James Bridle, selbst kinderlos, sorgte sich um die Kinder.

In den Recherchen für sein Buch war er tief in eine Welt eingedrungen, die den meisten Erwachsenen unbekannt ist – selbst denen, die ihren Sprösslingen im Restaurant ein iPad in die Hand drücken, um Ruhe zu haben. Bridle entdeckte auf YouTube und im dazugehörigen Kinderkanal YouTube Kids Videos, die er erst skurril fand, dann aber regelrecht gefährlich. Es handelte sich nicht um ein Nischenphänomen, sondern um Filmclips, die millionen-, teilweise milliardenfach abgerufen worden waren 

Die Angst der Träumer

Die Zeit

Tausende Studierende leben illegal in den USA. Unter Donald Trump wächst die Ungewissheit dieser „Dreamer“ täglich. Besuch bei zweien, die nicht aufgeben.

Mayra Lozano stammt aus Mexiko. Sie ist 22, aber sie hat das Land seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr gesehen. Die Studentin der weltweit bekannten University of California in Berkeley, USA, hat keine Erinnerungen an ihr Heimatland, es ist ihr fremd. Sie spricht akzentfreies Englisch und kennt den Fahneneid auswendig, der an vielen amerikanischen Schulen morgens abgelegt wird. Aber ständig schwebt die Gefahr über ihr, dass es eines Tages bei ihr klingelt und sie abgeschoben wird in ihre fremde Heimat. Denn Mayra ist illegal in dem Land, in dem sie seit ihrer Kindheit lebt.

Mayra ist ein „Dreamer“. So heißen die jungen Menschen ohne amerikanische Ausweispapiere, die im Kindesalter von ihren Eltern in die USA gebracht wurden, meist über die Grenze zu Mexiko. Die Bezeichnung leitet sich ab vom Dream Act, einem überparteilichen Gesetzesentwurf, der seit 2001 immer wieder verhandelt, aber nie vom Kongress verabschiedet wurde

1.000 Folgen? Stimmt!

Am 20. Juni 1997 erschien das erste „Stimmt’s?“. Zwölf Folgen waren geplant, über 1.000 Fragen hat Christoph Drösser bisher beantwortet. Nur selten musste er sich korrigieren. Anlässlich der 100. Folge veröffentlichte die „Zeit“ Anfang 2017 eine Seite mit Statistiken zu den häufigsten Fragen.

Alles begann mit einer  Badewanne: Sie zeichnete der Künstler Rattelschneck zur ersten Stimmt’s?-Frage – eine der häufigsten Fragen, die Christoph Drösser gestellt wurden. Seitdem sind 999 weitere Folgen hinzugekommen. Welche besonders beliebt sind, wie oft der ZEIT-Autor sich irrte und welche Fragen noch ungeklärt sind – ein Überblick

Die letzten sieben „Stimmt’s?“-Folgen aus der ZEIT stehen in der Spalte am rechten Rand, das vollständige Archiv findet sich unter www.zeit.de/stimmts.

Um nicht zu diskriminieren, müssen wir manchmal diskriminieren

Simons Institute Newsletter

Wir alle streben danach, in unseren Entscheidungen Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Hautfarbe zu diskriminieren – etwa wenn wir Bewerberber für einen Job auswählen. Diskriminierung ist gesetzlich verboten, und oft steht in diesen Gesetzen explizit, dass gewisse Persönlichkeitsmerkmale bei der Beurteilung von Menschen nicht herangezogen werden dürfen. Aber die Annahme, dass dies zu mehr Gerechtigkeit führe, ist falsch – mathematisch beweisbar falsch

(Artikel in Englisch)

Christoph Drösser

lebt seit 2014 als freier Journalist und Autor in San Francisco. Vorher war er 18 Jahre lang Redakteur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg. Dort arbeitete er im Ressort Wissen und war von 2004 bis 2006 Gründungs-Chefredakteur des Magazins „Zeit Wissen“.

Bei der „Zeit“ schuf Christoph Drösser die Kolumne „Stimmt’s?“, die seit 1997 erscheint. Er betreute von 2009 bis 2014 die Infografikseite im Wissen-Ressort. Er hat über 20 Bücher für Erwachsene und Kinder veröffentlicht (siehe Seitenleiste).

Vom MediumMagazin wurde Christoph Drösser als „Wissenschaftsjournalist des Jahres 2005“ ausgezeichnet. Im November 2008 erhielt er den Medienpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) für seine Verdienste um die Popularisierung der Mathematik. Für sein Kinderbuch „100 Kinder“ (in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Nora Coenenberg) erhielt er 2021 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch.

Christoph Drösser studierte in Bonn Mathematik und arbeitete dann zehn Jahre lang als freier Autor für Printmedien, Fernsehen und Hörfunk. In dieser Zeit verbrachte er im Rahmen der Knight Science Journalism Fellowships ein Jahr am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA). 2014 war er Journalist in Residence am Kavli Institute for Theoretical Physics in Santa Barbara, 2017 und 2025 Journalist in Residence am Simons Institute for the Theory of Computing in Berkeley. Von September 2021 bis Februar 2022 war er Fellow am MIP.labor, der neu geschaffenen Ideenwerkstatt für Wissenschafts­journalismus zu Mathematik, Informatik und Physik der Freien Universität Berlin.

Christoph Drösser ist Mitglied bei den Weltreportern und bei den Riffreportern.

Auf Facebook: christophdroesser

Auf Bluesky: @cdsf.bsky.social

Agentin: Heike Wilhelmi

Foto: Marissa Leshnov