Die Zeit
Computer erobern als Simultanübersetzer den Alltag – und erfüllen ein großes Versprechen der Künstlichen Intelligenz.
Man will mit einer neuen Technik Eindruck machen, und dann so etwas. „Good afternoon, Melanie, how are you?“, fragte Steve Clayton seine deutsche Kollegin Melanie Schoebel. Per Skype war sie zugeschaltet zur Worldwide Partner Conference von Microsoft in Washington. Eine Computerstimme schnarrte ihm hinterher: „Aber nach neuen Melanie, wie geht es dir.“ Die Angesprochene, drei Tage nach dem deutschen Sieg bei der Fußball-WM im Juli vergangenen Jahres noch im Nationaltrikot, ließ sich von diesem Kauderwelsch nicht beirren und antwortete, jedes Wort überdeutlich artikulierend: „Mir geht es gut, wie geht es dir?“ – „Well how is it me friends?“, übersetzte der Computer.